Die Katastrophe im japanischen Reaktorkomplex Fukushima führt im Frühjahr 2011 zu einer Wiederbelebung der Anti-AKW-Bewegung. Zusammen mit Aktivisten, die schon gegen den Bau der KKWs in Gösgen und Kaiseraugst protestierten, gehen auch Schülerinnen und Schüler, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben politisch engagieren, auf die Strasse. Als permanente Mahnwache gegen das KKW Mühleberg wird in Bern das AKW-Ade-Camp gegründet. Hier kreuzen sich die Wege der 16-jährigen Schülerin Stefanie, des 40-jährigen Studenten Tom und des 61-jährigen Elektrikers Ruedi. In den 77 Tagen, in denen das Camp existiert, passiert einiges – unter anderem beschliessen Bundes- und Nationalrat den langfristigen Ausstieg aus der Atomenergie. Erstaunlich ist auch, was wenige Tage nach der Auflösung des Camps passiert: Lange vor den offiziellen Revisionsarbeiten fährt die BKW das KKW Mühleberg herunter und nimmt es vom Netz. Im Herbst will die BKW die Anlage wieder hochfahren, die AKW-Gegner wollen das verhindern; beide Seiten sind überzeugt, sich für eine gute Sache einzusetzen.


«77 Tage ist nicht genug» ist ein Film über eine Art modernen Glaubenskrieg.